Sechs Grundschulen, sechs Sportarten - schon dreht sich das Sportkarussell. Und das auch noch für sechs Wochen. Seit Beginn dieses Schuljahres dreht es sich an sechs Grundschulen in Marzahn-Nord und Hellersdorf-Nord. Sportkarussell? Da werden Bilder im Kopf kreiert, und doch hat es nichts mit einem Kettenkarussell der Kindheit oder den sich auf einer Plattform drehenden Pferden, Kutschen oder Automobilen zu tun.
Ganz im Gegenteil, beim Sportkarussell werden Kinder im Grundschulalter selbst aktiv, toben und spielen, kreischen, lachen und lernen ganz nebenbei auch noch sechs Sportarten kennen. Der Grundstein für eine lebenslange Sportbiographie kann gelegt sein.
„Mehr Sport in der Schule öffnet Türen zum außerschulischen Sport: Schüler und Schülerinnen können neue Sportarten kennenlernen und Vereine haben die Möglichkeit, sich vorzustellen und Talente zu entdecken", sagte Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, als sie gemeinsam mit LSB-Präsident Thomas Härtel und Christian Krull, Vorsitzender der Sportjugend Berlin, die Marcana-Gemeinschaftsschule in Marzahn-Hellersdorf besuchte..
Das Sportkarussell ist ein Sonderprojekt im Programm Schule und Sportverein/-verband des Landessportbunds Berlin für Schüler*innen der 2. und 3. Klasse. Dabei stellen sechs Sportvereine sechs Sportarten vor – jeweils sechs Wochen im Rotationsprinzip an jeder Schule, die allesamt in Quartieren liegen, in denen überdurchschnittlich viele Kinder in Ein-Eltern-Familien und in Familien mit wenig Geld leben. Für die eine Vereinsmitgliedschaft oftmals eine hohe Hürde ist.
Die Kinder profitieren besonders von niedrigschwelligen und kostenlosen Schul-AGs. Mit dem Sportkarussell soll ihnen über verschiedene Sportarten Spaß an Sport und Bewegung vermittelt und der Zugang zu Vereinen und mehr Teilhabe ermöglicht werden. Das Sportkarussell bringt den Kindern die Vielfalt des Sports näher und fördert Bewegung in ihrem Alltag. Pro Schule können 18 Kinder teilnehmen.
Beim Besuch der Bildungssenatorin stellten der Berliner Floorball Klub e.V. und die Sportkinder Berlin e.V. ihre Angebote vor. Für Senatorin Günther-Wünsch ist das Sportkarussell eine "echte Win-win-Situation! Beim gemeinsamen Sport werden zudem viele Barrieren überwunden – seien sie sozialer, sprachlicher oder kultureller Natur. Die integrative Kraft des Sports kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“.
Christian Krull sieht noch einen weiteren positiven Aspekt: „Bei der Vielfalt der Angebote können die Kinder ausprobieren, was ihnen am meisten Spaß macht, und im besten Fall finden sie dann den Weg in unsere Vereine.“ Das Sportkarussell-Projekt soll auch in Neukölln und Wedding auf die Beine gestellt werden.