Die Olympiasiegerin über 50m und 100m Kraul 2008 in Peking erinnert sich: „Lisbeth Trickett hatte sich als Weltrekordlerin über die 100 m Kraul für die Spiele empfohlen, sie hatte mir meinen Weltrekord sozusagen entrissen. Sie hatte sich dann im Halbfinale ein bisschen verpokert und das Finale nicht erreicht. Und das als Goldfavoritin. Da haben schon viele in unserem Team gesagt: Britta, jetzt steigt doch deine Medaillenchance.“. Wegen der Disqualifikation einer Chinesin stand die Australierin dann doch im Finale.
Geschichten aus Peking für die Enkel
Nachrichten

„Vor dem Start der 100 m Kraul habe ich ihr gesagt, dass ich es cool finde, jetzt doch mir ihr das Finale zu schwimmen. Als Weltrekordhalterin müsse sie einfach in diesem Finale mitschwimmen, sonst würde ich mich ewig fragen, was wäre gewesen, wenn die Beste mitgeschwommen wäre,“ erzählt Britta Steffen. Dies sein ein Moment innerer Verbundenheit gewesen. Beim Einlaufen habe Tickett dann zu ihr gesagt. „Genieß das jetzt und in 50 Jahren erzählen wir unseren Enkelkindern davon und zwinkerte mir zu.“
Britta Steffen gewann in Peking. Sie gewann mit vier Hunderstelsekunden Vorsprung auf Tickett – „Ich habe sie nur mit dem Anschlag einholen können. Das Schönste daran war, dass sie sich dann mit mir zusammen gefreut hat. Wir waren dann irgendwie ganz besonders verbunden.“
17 Jahre später, während des Telefonats in Berlin, ist bei Britta Steffen im Hintergrund Kinderlachen zu hören. „Ich würde es jetzt nicht als Freundschaft bezeichnen“, sagt Britta Steffen, „aber auch heute noch schreiben wir uns über Social Media, wie es uns geht. Sie hat mittlerweile fünf Kinder, ich zwei.“ Ganz sicher, aus diesem einem Olympischen Moment in Peking werden Geschichten entstehen, die Enkelkindern erzählt werden.
Wer das Rennen aus Peking 2008 nochmals lesen will, hier ein Artikel von einem dem LSB ganz besonders verbundenen Autor.