Das Gepäck hat es in sich. Dabei ist es eigentlich nur ein ganz normaler Fechtsack. Aber der Inhalt lässt auf große Ambitionen schließen: Vier Masken in drei unterschiedlichen Größen, vier Fecht-Jacken in unterschiedlichen Größen (eine davon muss vorsichthalber für Linkshänder sein und hoffentlich halbwegs passgenau) und vier Waffen, am besten mit französischem Griff, eine davon für Linkshänder. Und immer fährt die Hoffnung mit, wenn Fechttrainer*innen mit dem Fahrrad unterwegs sind – darauf, dass die Kinder feste Turnschuhe an den Füßen haben und vor allem lange Hosen tragen. Die Waffen im Fechtsack haben zwar Gumminoppel auf der Spitze – sind also sogenannte Übungswaffen - aber auf der Haut kann das trotzdem wehtun. Für Fechthosen ist die Fechttasche zu klein.
Je mehr Ausrüstung mitgenommen wird, wenn den Kindern Fechtsport nahegebracht werden soll, desto spannender wird es für sie. Ist es zu viel zum Umziehen, geht zu viel von der knappen Hallenzeit verloren und die Kinder sind hauptsächlich mit Fechtsachen aus- und Fechtsachen anziehen beschäftigt.
Mit dem Trainingsgerät können alle Menschen gefahrlos und mit viel Spaß einen intensiven Einstieg in dem Fechtsport erhalten. Er ist leicht (ca.400 Gramm) und bietet die nötige Sicherheit, ohne die Intensität der Übungen zu beeinträchtigen. Zum Üben der Techniken wie Schläge, Blocks und Paraden, ist der Schaumstoffstock optimal. Die Sportler*innen sind am Anfang nicht auf Anzüge, Masken und Waffen angewiesen und können sofort einen dynamischen Einstieg ins Fechten oder auch in den Schwertkampf gewinnen.
Der Kampfsportschlegel wurde bereits in vielfältigen Situationen – bei Sportfesten, Trainings und Workshops – ausprobiert. Insbesondere Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, blinde Menschen und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen schätzen diesen besonderen Zugang zum Fechten sehr. Die gefahrlose Technik ermöglicht es, nach einer kurzen Einführungszeit mit drei Grundtechniken präzise Aktionen durchzuführen.
Die Ungefährlichkeit des Sportgerätes hilft den Akteuren, sich voll auf ihr inneres Potential und die eigene Intuition zu verlassen. Dadurch können teilweise Fechtaktionen durchgeführt werden, welche Anfänger*innen sonst erst nach einem halben Jahr erlernen.
Mitte September, beim Sportfest Inklusion gewinnt in Potsdam, zeigten Teilnehmende bereits Fechtaktionen in einer Fertigkeit, die viele Betreuende erstaunte: Angriff mit Umgehung oder Paraden unterschiedlichster Art. Allesamt Anfänger*innen, die da unterwegs waren, wohlgemerkt.
Sportinteressierten beteiligen, weniger Materialaufwand (nur die Schlegel werden transportiert), sofort loslegen können. Die Ausrüstung macht's – und neue Wege zu gehen bringt oft auch großen Erfolg. Anfängerinnen sind schnell mit Spaß, Engagement und Dynamik „im Fechten“ und nebenbei findet sich auch noch Talente. Speziell auch bei Menschen mit Beeinträchtigungen, die nicht sofort mit Fechten in Verbindung gebracht werden.