Die Paralympischen Spiele von Paris zeigen Wirkung und wirken nach. Nicht nur, dass auch in Berlin beim Empfang der Sportmetropole am Mittwoch im Olympiastadion die Paralympischen Sportler aus Berlin geehrt wurden, wenige Tage zuvor fand im Nachklang der Spiele in Paris eine Deutsch-Französische Gesprächsrunde zum Thema Inklusionssport statt. Mit dabei Anke Nöcker, Abteilungsleiterin Sportentwicklung beim Landessportbund Berlin. Sie hatte zuvor auch schon privat aus Leidenschaft für die Paralympischen Spiele einige Urlaubstage in Paris verbracht und war voller Begeisterung und mit vielen Eindrücken nach Berlin zurückgekehrt.
Gemeinsam mit Vertretenden der Stadt Paris und Inklusionsverbänden aus Frankreich zogen sie vor Teilnehmenden des Erasmus Plus Programms, darunter auch Menschen mit Behinderung aus dem Berliner Verein Pfeffersport. „Wir sind der Frage nachgegangen, ob der Sport tatsächlich ein Motor sein kann für die verbesserte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung im Alltagsleben“, sagte Anke Nöcker.
Das Fazit: „Sport schafft Begegnungen. Für mich ganz beeindruckend, was ein Teilnehmer aus Paris gesagt hat. Er hatte als People of Colour mit Behinderung sein Leben lang mit Ressentiments zu kämpfen. Durch den Sport habe er erstmals Erfolge feiern können, wurde er beachtet und wurde ihm auf Augenhöhe begegnet. Seine Erzählung kann sinnbildlich für die Erfahrungen auch der anderen stehen. Neben Begegnung bringt Sport auch Respekt und Anerkennung und steigert damit das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein“, erzählte Anke Nöcker.
Der Ausblick. „Großstädte stehen vor großen Herausforderungen bezüglich Mobilität und dem Zugang zu Sport. Sie können extrem voneinander lernen. Für Berlin gilt das gerade im Zusammenspiel mit Paris, wo die Paralympics auch gezeigt haben, dass im Alltagsleben viele Hürden, wie beispielsweise wörtlich zu nehmen in der Metro, das Leben für Menschen mit Behinderung erschweren. Begegnungen wie dieses Sportgespräch in Paris sind wichtig, um Hemmungen abzubauen. Wir werden diese Reihe sicher fortsetzen“, so Nöcker. Es wird darüber nachgedacht, Gespräche wie das von Paris als Blaupause zu nutzen, um diese Begegnungen europaweit zu ermöglichen. Ein möglicher Schauplatz ohne Frage ist Berlin.
Fotos: Lisba Video