Vorfreude auf Paris: Sportmetropole drückt TEAM BERLIN die Daumen

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Feierliche Verabschiedung der Berliner Athletinnen und Athleten am Wannsee mit 250 Gästen / Angelina Köhler: Olympia-Finale „ein großer Traum“ / Julian Weber: „Ich bin so gut drauf wie noch nie

Vom Wannsee an die Seine: Mit einer großen Feier im Veranstaltungszentrum Wannsee der Berliner Sparkasse hat die Sportmetropole Berlin am  Montag hre Top-Athletinnen und -Athleten, die in Paris auf Medaillenjagd gehen, verabschiedet. Etwa 80 Berlinerinnen und Berliner reisen im TEAM BERLIN zu den Olympischen und Paralympischen Spielen in Frankreich. Zuletzt waren 1992 in Barcelona so viele Berliner Sportler*innen dabei (84). Die Olympischen Spiele beginnen am 26. Juli (bis 11. August), die Paralympics am 28. August (bis 8. September).

„Ein starkes TEAM BERLIN mit rund 80 Athletinnen und Athleten nimmt an den Olympischen und Paralympischen Spielen in unserer Partnerstadt Paris teil. Wir drücken ihnen fest die Daumen und freuen uns auf spannende und faire Wettbewerbe“, so Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner in seinem Grußwort für die feierliche Verabschiedung, zu der die Berliner Sparkasse und der Olympiastützpunkt Berlin gemeinsam mit dem Senat von Berlin, dem Landessportbund Berlin und dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin eingeladen hatten. Kai Wegner, der nicht persönlich vor Ort sein konnte, weiter: „Die Spitzenleistungen dieser Sportlerinnen und Sportler begeistern junge Menschen und motivieren sie, sich auch für eine Sportart zu entscheiden. Dieses Zusammenspiel zwischen Leistungs- und Breitensport zeichnet unsere Sportmetropole Berlin aus.“

Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, sagte am Wannsee: „TEAM BERLIN – wie stolz das klingt! Ich drücke den Sportlerinnen und Sportlern aus Berlin, die unser Land in Paris vertreten, ganz besonders die Daumen. Sie machen mit Ihren Leistungen unserer Stadt schon jetzt alle Ehre. Kultur und Sport haben eine Reihe Gemeinsamkeiten: Bestes gelingt nur mit Leidenschaft, Engagement und Freude. Sport und Kultur gelingt es, Menschen über Generationen und Grenzen hinweg zu vereinen und zu verbinden. Das ist magisch! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen in Paris maximale Erfolge, viel Freude und aufregende Wochen!“

Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin, stellte die herausragende Bedeutung der Sport-Großereignisse heraus: „Die Atmosphäre bei Olympischen und Paralympischen Spielen ist etwas ganz Besonderes. Dabei zu sein, ist für alle Sportler*innen ein Highlight. Ich wünsche den Berliner Athlet*innen, dass ihre Träume in Erfüllung gehen. Wir werden auch erleben, dass der Sport in Frankreich einen enormen Entwicklungsschub bekommt. Der Leistungssport wie der gesamte Sport mit all seinen wirkmächtigen Ausprägungen für die Gesellschaft. Das wünschen wir uns für Berlin und Deutschland – durch eine Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele.“

Özcan Mutlu, Präsident des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands Berlin, betonte die Signalwirkung der Spiele in Paris. „Paralympischen Spiele – das weltgrößte und medienwirksamste Sportereignis für Sportler*innen mit Behinderung – begeistern jetzt schon Menschen in aller Welt. Wir hoffen, dass der Geist von Paris dazu beiträgt, insbesondere Barrieren in den Köpfen zu beheben. Schließlich ist Inklusion kein nice-to-have, Inklusion ist ein Recht und unabdingbar für unsere Gesellschaft.“

Gastgeber Dr. Johannes Evers, Vorstandsvorsitzender der Berliner Sparkasse: „Sport verbindet und bereichert unsere Gesellschaft und unser Leben. Als Berliner Sparkasse freuen wir uns, beide Teams – das deutsche Team für die Olympischen und das für die Paralympischen Spiele – zu unterstützen. Wir wünschen allen Athletinnen und Athleten unvergessliche Spiele in Paris, einmalige Momente und natürlich viel Erfolg.“

OSP-Leiter Dr. Harry Bähr: „Zahlen verdeutlichen die Vielfalt des Sports in der Sportmetropole Berlin“

Noch ist nicht in allen paralympischen Sportarten klar, wer für Deutschland in Paris an den Start geht – ebenso bei den deutschen Basketball-Teams für Olympia. Rund 130 deutsche Athletinnen und Athleten werden zu den Paralympischen Spielen reisen. Das Team D bei den Olympischen Spielen umfasst aktuell 463 Athletinnen und Athleten. „Etwa 80, vielleicht sogar mehr Berliner Sportlerinnen und Sportler aus etwa 25 Sportarten werden sich den Traum erfüllen und in Paris bei den Olympischen und Paralympischen Spielen starten. Damit zählt das TEAM BERLIN mit zu den größten OSP-Teams im Team D“, sagte Dr. Harry Bähr, Leiter des Olympiastützpunkts Berlin. „20 amtierende Welt- und Europameister*innen sowie Medaillengewinner*innen bei den Spielen in Tokio sind im TEAM BERLIN dabei. Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen für Sportdeutschland ist das ein besonders erfreuliches Ergebnis. Viele Partner in der Sportmetropole Berlin haben dazu beigetragen – und wir drücken gemeinsam unseren Athletinnen und Athleten die Daumen für erfolgreiche und erlebnisreiche Wettkämpfe in Paris.“ [Das TEAM BERLIN – alle Athletinnen und Athleten unter www.osp-berlin.de/team-berlin.]

Rund 30 Sportlerinnen und Sportler, die in Paris starten wollen, waren heute bei der Verabschiedung am Wannsee unter den 250 Gästen. So nahmen auch Schwimm-Weltmeisterin Angelina Köhler (23), Speerwurf-Ass Julian Weber (29), Kanu-Weltmeister Tim Hecker (26), das Para-Bahnrad-Duo Robert Förstemann (38) und Thomas Ulbricht (38) und Skateboarderin Lilly Stoephasius (17) zahlreiche Glück-Wünsche für ihre Wettbewerbe entgegen.

Angelina Köhler: Olympia-Finale „ein großer Traum“

„Ich bin schon ganz schön aufgeregt“, gestand Angelina Köhler. „Ich versuche aber, noch ganz entspannt zu bleiben und den Fokus zu behalten. Ich will Spaß haben, die Zeit dort genießen und alles mitnehmen, was geht.“ Im Februar hatte die 23 Jahre alte Schwimmerin WM-Gold über 100 Meter Schmetterling (56,28 Sekunden) gewonnen und sich damit zur ersten deutschen Weltmeisterin im Becken seit 15 Jahren gekrönt. „Ich freue mich jetzt darauf, den Spirit der Spiele zu erleben“, sagte die Berlinerin, die 2021 aufgrund einer Corona-Infektion Olympia in Tokio verpasst hatte. „Mein großes Ziel ist es, in Paris das Finale zu erreichen – damit würde sich ein großer Traum erfüllen.“

Julian Weber: „Ich bin so gut drauf wie noch nie“

Eine Medaille ist das erklärte Ziel von Julian Weber. In Tokio hatte der Deutsche Speerwurf-Meister mit 85,30 Metern Bronze um lediglich 14 Zentimeter verpasst. „Ich bin so gut drauf wie noch nie. Ich habe richtig Bock und ich will die Medaillen angreifen“, sagte Julian Weber. „Na, klar – das wird schwierig. Die Konkurrenz ist stark. Aber ich werde dafür alles geben und jetzt bis zu den Olympischen Spielen nochmal richtig hart trainieren, damit ich dann auch in Paris in der Form meines Lebens bin und eine Medaille mit nach Hause nehmen kann.“

Tim Hecker: „Ich freue mich so sehr darauf, ‚richtige‘ Spiele zu erleben“

Olympisches Edelmetall glänzt bereits im Trophäenschrank von Tim Hecker. Das Berliner Kanu-Ass gewann in Tokio gemeinsam mit Sebastian Brendel im Zweier-Canadier (C2) auf der 1000-Meter-Strecke Bronze. Nach Paris reisen Tim Hecker und sein aktueller C2-Partner Peter Kretschmer als amtierende Weltmeister. Im Vorjahr gewannen sie WM-Gold über die 500 Meter. „Die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris war etwas steinig“, sagte Tim Hecker. „Aber Peter und ich konnten uns wieder durchsetzen. Jetzt wollen wir wie im vergangenen Jahr nochmal etwas draufpacken. Nach den ‚Corona- Spielen´ in Tokio freue ich mich jetzt so sehr darauf, ‚richtige‘ Spiele zu erleben.“

Thomas Ulbricht: Mit Robert Förstemann und schnellem Start zur dritten Medaille

Bereits vier Mal hat Thomas Ulbricht an Paralympischen Spielen teilgenommen und dabei einmal Silber (Peking 2008, Fünfkampf) und einmal Bronze (Rio 2016, 100 Meter) gewonnen. Der erfolgreiche Para-Leichtathlet (Sehbehinderung) peilt in Paris auf dem Tandem mit Pilot Robert Förstemann Edelmetall im Bahnradsport an. „Ich freue mich bei meiner fünften Paralympics-Teilnahme auf die Herausforderung, nun im Para-Bahnrad als Team mit Robert an den Start zu gehen“, sagte Thomas Ulbricht. „Wir wollen auf jeden Fall eine Medaille. Das Ziel ist es, die magische Grenze von einer Minute beim 1000-Meter-Zeitfahren zu sprengen. Dann wird man sehen, für welche Medaille es reicht. Wir arbeiten jetzt noch intensiv an unseren Starts – die sind ganz wichtig. Am Start gewinnen oder verlieren wird das Rennen."

Lilly Stoephasius: „Nach Platz neun in Tokio will ich diesmal ins Finale – das wäre ein Traum“

Bei den Spielen in Tokio gehörten Skateboard-Wettbewerbe erstmals zum olympischen Programm. Die Berliner Schülerin Lilly Stoephasius, damals 14 und jüngste deutsche Sportlerin, die jemals bei Olympia gestartet ist, landete bei der Premiere auf Platz neun und verpasste nur knapp das Finale der besten Acht (Disziplin Park). Als 17-Jährige reist die Top-Skateboarderin nun zu ihren zweiten (!) Spielen. Sie ist damit die jüngste Olympia-Starterin im TEAM BERLIN in Paris. „Ich freue mich riesig auf Olympische Spiele mit Publikum – und darauf, dass meine ganze Familie dabei sein kann“, sagte Lilly Stoephasius, die von ihrem Vater Oliver trainiert wird und den elften Jahrgang des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Wilmersdorf besucht. „Nach Platz neun in Tokio will ich diesmal ins Finale – das wäre ein Traum.“

Aktuell (Stand: 8.7.2024) umfasst das TEAM BERLIN 89 Athletinnen und Athleten (olympisch: 74, paralympisch: 15), darunter auch der in Aleppo (Syrien) geborene Weitspringer Mohammad Amin Alsalami (25.7.1994) und der in Teheran (Iran) geborene Boxer Omid Ahmadisafa (24.9.1992). Beide werden vom OSP Berlin betreut und starten bei den Olympischen Spielen für das IOC Refugee Olympic Team. Die finale Nominierung für die Teilnahme an den Paralympischen Spielen durch den Deutschen Behindertensportverband wird am 19. Juli 2024 verkündet. Zudem werden die Kader der olympischen Basketball-Teams, in denen Berliner*innen vertreten sind, noch von 16 auf zwölf Spieler*innen reduziert.

Foto: OSP Berlin / Tilo Wiedensohler