Ein Stopp bei der Gestaltung des Jahn-Sportparks in einen inklusiven Sportpark mit Verweis auf gestiegene Kosten wäre für den Landessportbund Berlin (LSB), den Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin e.V. (BSB) und den Berliner Fußball-Verband (BFV) ein fatales Zeichen mit Blick auf eine inklusive Gesellschaft. „Die Entscheidung, einen innerstädtischen Inklusionssportpark zu entwickeln, erachten wir weiterhin als richtig und unbedingt notwendig. Sie bringt für viele Menschen, die bislang keine geeigneten Möglichkeiten vorfanden, den notwendigen Zugang zum Sport in ihrem Alltag“, sagt LSB-Präsident Thomas Härtel.
Die Mitgliedszahlen des Landessportbunds unterstreichen eindrucksvoll: Die Berliner*innen wollen Sport treiben. „Noch nie haben wir so viele Mitgliedschaften verzeichnet wie heute. Die Sportvereine in Berlin tun alles, um der Nachfrage gerecht werden zu können. Sei es für Kinder, Jugendliche, Ältere, Menschen mit Behinderung. Für uns alle eben“, sagt Thomas Härtel: „Angesichts des gravierenden Mangels an ungedeckten Sportflächen und Hallenkapazitäten im innerstädtischen Bereich, gerade auch an barrierefreien Sportanlagen für Sportler*innen mit Behinderung, ist der Ausbau des Parks notwendig, um einen nachhaltigen innerstädtischen Sport zu sichern.“
„Nachdem mit dem Kompetenzzentrum für InklusionsSport gerade erst Anfang Mai ein erstes wichtiges Zeichen für die Zukunft des Jahnsportparks als InklusionsSportpark gesetzt wurde, wäre ein Umsetzungsstopp ein echter Tiefschlag für den inklusiven Sport in Berlin. Der Behindertensportverband, das Netzwerk Sport & Inklusion, der Landesbehindertenbeirat und mehr als 10.000 Berliner*innen der change.org-Petition „Ein Sportpark für ALLE! Jetzt!“, stehen auch weiterhin fest zu diesem inklusiven Vorzeigeprojekt der Sportmetropole Berlin.“ sagt BSB-Vizepräsident Stefan Schenck.
BFV-Präsident Bernd Schultz ergänzt: "Die Weiterentwicklung des Jahn-Sportparks ist ein wichtiger Schritt für die Erhaltung einer wichtigen Wettbewerbsstätte für den Berliner Amateur- bzw. Profifußball, für den Leichtathletik- und den Inklusionssport in unserer Stadt. Gerade im innerstädtischen Bereich leidet der Berliner Sport unter der Knappheit an Sportflächen für den Trainings- und Wettkampfbetrieb. Der Neubau des Jahn-Stadions und die Weiterentwicklung des Sportparks nimmt in diesem Spannungsfeld eine zentrale Rolle ein."
Mit Blick auf das Stadion stellt Thomas Härtel fest: „Das Stadion ist als Multifunktionsstadion geplant, das insbesondere auch funktionstüchtig sein soll für paralympischen Sport, gerade in der Leichtathletik, und für alle Zuschauenden, unabhängig von einer Behinderung. Der erforderliche Neubau des Stadions geht Hand in Hand mit dem Fokus auf den Breitensport.“
Sportflächen müssen den Bedürfnissen der Menschen angepasst werden. Die Special Olympics World Games im vergangenen Jahr haben gezeigt, wie wichtig es ist, allen Menschen Zugang in ein normales Alltagsleben zu verschaffen. Dazu gehört der Sport.