Rekordwachstum im Berliner Sport

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781.295 Mitgliedschaften im LSB Berlin | Wachstum von 7,08 Prozent | Sport-Großereignisse ziehen Menschen in Vereine

 

Ein Wachstum von 7,08 Prozent, den Rekord des Vorjahres nochmals gesteigert - in Unternehmen ist eine solche Bilanz gut für ansehnliche Boni. Im Sport ist die Währung eine andere: Lachen, Freude, Miteinander, Motivation.

Dementsprechend ist die Stimmung beim Landessportbund (LSB) Berlin: Zum Stichtag 1. Januar 2024 steht die Rekordzahl von 781.295 Mitgliedschaften. Im Vergleich zum Vorjahr sind 51.673 Menschen mehr in den 2.400 Berliner Sportvereinen gemeldet.„Innerhalb von zwei Jahren haben fast 100.000 Menschen den Weg neu in die Sportvereine gefunden. Dieses Wachstum ist außerordentlich. Menschen haben das Bedürfnis nach Sport, nach Bewegung, nach Gemeinschaft – die Sportvereine bieten das“, sagtLSB-Präsident Thomas Härtel, „die Berliner Sportvereine sind für viele Menschen ein essentieller Teil ihres sozialen Lebens. Dort geht es um Gemeinschaft, um menschliches Miteinander. Natürlich auch um Leistung, Gesundheit und vor allem Lebensfreude.“

Auch wenn mehr Männer und männliche Jugendliche (28.377) den Weg in die Vereine gefunden haben, ist der Zuwachs bei Frauen und weiblichen Jugendlichen größer: 8,59 Prozent (22.799 insgesamt) gegenüber 6,13 Prozent. Den größten Zuwachs gab es in der Gruppe der jungen Frauen zwischen 19 und 26 Jahren: von 31.295 auf 43.698 Mitgliedschaften (plus 39,63 Prozent). 

Neben der unverminderten Strahlkraft des Fußballs (plus 12,06 Prozent/jetzt 230.733 Mitgliedschaften) zeigen sich die Auswirkungen von Sportgroßereignissen: Basketball wächst um 12,69 Prozent (18.806 Mitgliedschaften), Handball um 6,66 Prozent (13.298 Mitgliedschaften) und nach den Special Olympics World Games, den Weltspielen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung, im Sommer 2023, verzeichnet der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin e. V. einen Zuwachs von 6,62 Prozent (23.816 Mitgliedschaften).

Zweitgrößter Verband in Berlin bleibt der Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund e. V. mit 101.410 Mitgliedschaften (plus 7,44 Prozent) vor dem Landesverband Berlin des Deutschen Alpenvereins e. V. mit 31.267 Mitgliedschaften (plus 7,64 Prozent). Einen Zuwachs von mehr als 20 Prozent weisen die Berliner Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V. (plus 27,21 Prozent | 4.409 Mitgliedschaften insgesamt), der Berliner Box-Verband e. V. (plus 22,48 Prozent | 3.874 Mitgliedschaften insgesamt) und der Cheerleading und Cheerperformance Verband Berlin e. V. (21,57 Prozent | 2.226 Mitgliedschaften insgesamt) auf. Ein Plus von 13,07 Prozent auf 5.426 Mitgliedschaften verzeichnet der Schützenverband Berlin e.V.

„Zwar geht ein Großteil des Wachstums auf Union Berlin und Hertha BSC zurück. Sie weisen zusammen einen Zuwachs von 21.678 Mitgliedern auf. Aber mit 29.995 Menschen als neue Mitglieder in allen anderen Vereinen wächst der Sport immer noch schneller als die Stadt durch neue Einwohner*innen. Das unterstreicht, dass die Sportvereine für Berliner*innen an Attraktivität gewonnen haben.

Die Vereine und Verbände in Berlin und ihre Mitlieder beweisen tagtäglich, was sie leisten können“, sagt LSB-Direktor Friedhard Teuffel: „Dementsprechend wichtig ist die Förderung des Sports. Die Unterstützung des Senats ist ein Grundpfeiler dafür und die neue Fördervereinbarung, die uns auf sechs Jahre mit einem Sockelbetrag von elf Millionen Euro Planungssicherheit gibt, ein starkes Signal an den Sport.“

Wie wichtig die Förderung ist, zeigt das Beispiel Schwimmen. Trotz der Diskussionen um Zustand und Betrieb von Schwimmhallen, verzeichnet der Schwimmverband 1.068 Neu-Mitgliedschaften, davon entfallen alleine 481 auf die SG Neukölln. „Der Verein verfügt über ein eigenes Schwimmbad. Das Angebot dort erfüllt die Bedürfnisse der Menschen. Ähnliches müssen wir versuchen, in ganz Berlin zu schaffen und größte Anstrengungen in der Bäder-Infrastruktur unternehmen“, fordert LSB-Präsident Thomas Härtel.

„Ich freue mich sehr, dass wir diese Zuwächse nach Corona aufweisen können. Der positive Trend aus dem Vorjahr setzt sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres fort. Insbesondere sind wir für Senioren und im Jugendbereich attraktiv. Von den 1.500 neuen Mitgliedern kommen die Hälfte aus den Altersgruppen der unter 18-Jährigen und über 60-Jährigen. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Sensibilität bei Jugendlichen zur Inklusion ist spürbar gewachsen, und der Rehasport sowie Gesundheitssport sind bei älteren Bevölkerungsgruppen gefragt“, sagt Öczan Mutlu, Präsident des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands Berlin e. V.

Sportkinder Berlin e. V. gehört mit einem Mitgliederzuwachs um 50 Prozent zu den zehn Vereinen mit den größten Zuwächsen. Der Verein ist stark in den Kiezen verankert und kooperiert mit Schulen und Kitas. Darauf beruht auch der Erfolg bei den Basketballern der Berlin Tiger, wie die Vereinsvertreter bei der Pressekonferenz im Manfred von Richthofen-Haus berichteten. 

Foto: (v.l.): Öczan Mutlu, Präsident des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands Berlin e. V.), LSB-Präsident Thomas Härtel, Max Schmidtke, Philip Aigner (Vorstand Berlin Tiger e. V.), Sabrina Pizzutilo, Lucia Krings (Sportkinder Berlin e. V.) 

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