Thorsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hob beim Sommerempfang des Landessportbunds Berlin zu dessen 75jährigem Bestehen die Bedeutung des LSB lässig locker hervor. „Wenn der LSB mitten im Frühjahr seinen Sommerempfang feiert, dann muss er ja schon eine ganz besondere Rolle spielen“, meinte Burmester in seinen launigen Begrüßungsworten. „Ohne den Sport würde unsere Gesellschaft viel, viel ärmer sein“, sagte Berlins Sportsenatorin Iris Spranger (SPD), die den in Tokio weilenden Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) vertrat, am Mittwochabend im Berliner Olympiastadion vor 300 Gästen, „auch wenn es manchmal im Haushalt enger wird. Der Sport ist der Kitt und Kitt sollte man nicht rausnehmen.“
Der LSB wurde am 29. Oktober 1949 gegründet, aber „ein solch besonderes Jubiläum wollen wir in einem Sportjahr wie diesem mit ihnen allen das ganze Jahr über feiern“, sagte LSB-Präsident Thomas Härtel: „In diesem Jahr ist unser Sommerempfang ein besonderer Empfang. 75 Jahre – ein Dreivierteljahrhundert Landessportbund Berlin und Sportjugend Berlin. Nicht nur wir feiern unser Jubiläum in diesem Jahr. Das Grundgesetz wurde im Mai 1949 verabschiedet. Es ist die Grundlage unserer Demokratie – und auch die Grundlage für unser Handeln im LSB. Wir wollen Mitbestimmung und Teilhabe leben, Zusammenhalt, Fairplay, Vielfalt und Respekt. Wir wollen uns gegen jegliche Form von Diskriminierung stellen. Sport soll ein Ort sein, an dem alle gerne zusammenkommen. Auch sicher zusammenkommen.“
Pünktlich zum Jubiläum hat der LSB in der Hauptstadt mit mehr als 780.000 Mitgliedschaften so viele Menschen wie noch nie unter seinem Dach. „Die Leute haben das Bedürfnis, Sport zu treiben“, sagte Härtel, „Zu unserer Freude tun sie das verstärkt im Sportverein. Die Grundlage der Vereine ist nach wie vor das unschätzbar wertvolle ehrenamtliche Engagement.
Christian Krull, Vorsitzender der SportjugendBerlin ergänzte: "Wir leben im Sport vom Engagement und viele Engagementsbiographien haben bei der Sportjugend ihren Anfang genommen. Wir fühlen uns verpflichtet, immer wieder junge Menschen zu gewinnen, sich im und für den Sport zu engagieren. Das tun wir in unserer Bildungsstätte im Olympiapark. Ein Kern der Sportjugend darüber hinaus sind der Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Soziale Jahr. Mehr als 200 Freiwillige werden derzeit von uns betreut." Das unschätzbar wertvolle Hashtag#ehrenamtlicheEngagement ist die Grundlage für die Arbeit der Vereine.
Neben der Arbeit in den Vereinen und Verbänden betreibt der LSB über die KIB (Kinder in Bewegung) 22 Kindertagesstätten, die Sportjugend bietet in Kooperation mit Sportvereinen in den Ferien Schwimmkurse an. Nur zwei Beispiele für die vielfältige Arbeit von LSB und Sportjugend, die auch die Freiwilligendienste (Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Soziale Jahr) zu ihren Kernaufgaben zählt. Mehr als 200 Freiwillige werden derzeit von der Sportjugend betreut. Der LSB bildet Flüchtlinge zu Übungsleitern und Trainern aus. „Weit über 200 Menschen haben so ihre Lizenz erworben, einige von ihnen sind nun auch schon in den Schulschwimmzentren beschäftigt“, sagte Härtel.
Der LSB-Präsident unterstrich, dass die Bedeutung des Sports in Berlin anerkannt sei und die sehr gute Zusammenarbeit des Sportsmit dem Senat bauen können. Die Berliner Politik habe offene Ohren und Augen für die durchaus vielfältigen Probleme, auch bei den Sportstätten, sagte Härtel. Und unterstrich zum Abschluss seiner Begrüßung den festen Willen zu einer Bewerbung Berlins für Olympische und Paralympische Spiele: „Ich sage voller Überzeugung: In einer Bewerbung stecken einmalige Chancen, den ganzen Sport in dieser Stadt zu entwickeln, ihm eine ganze andere Präsenz und Aufmerksamkeit zu geben, die ohne eine Bewerbung so nie möglich wäre.“
