„Alles, was mit Wasser zu tun hat, liegt Berlin“

Zweifel gab es nie, aber jetzt ist es offiziell: Die Berliner Schwimm-Weltmeisterin Angelina Köhler ist vom Deutschen Olympischen Sportbund für das Olympia-Team nominiert worden.

Die 23-Jährige von der SG Neukölln, die bei den Weltmeisterschaften in Doha im Februar über 100 m  Meter Schmetterling für den ersten deutschen WM-Titel seit 15 Jahren im Becken sorgte, zeigte sich schon zuletzt in Berlin voller Vorfreude auf die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August). „Damit erfüllt sich ein ganz, ganz großer Kindheitstraum“, sagte sie beim Empfang des Französischen Botschafters für die Berliner Olympia-Hoffnungen 100 Tage vor dem Beginn der Spiele am Pariser Platz in Berlin.

In Berlin. Das ist ihr wichtig. „Berlin ist meine Heimat. Ich liebe Berlin über alles. Dass ich wieder Gold für Berlin holen kann, Gold für Deutschland, bedeutet ganz viel für mich. Das ist ein Traum“, hatte sie noch in Doha erklärt. Die SG Neukölln stellt ein Quartett in dem am Mittwoch bekannt gegebenen Olympia-Team. Neben Angelina Köhler sind auch Nele Schulze (4x200 m Freistil ), Luca Armbruster (4x100 m Lagen; 4x100 m Freistil; 100 m Schmetterling ) und Ole Braunschweig (100 m Rücken; 4x100 m Lagen; 4x100 m Lagen Mixed) dabei. Auch der Berliner TSC ist vierfach vertreten, im Wasserspringen durch Lena Hentschel (3 m Synchron). Pauline Pfeif (10 m), Christina Wassen (10 m) und Lars Rüdiger (3 m). Freude herrscht da auch bei den Trainern Lasse Frank (Schwimmen) und Christoph Bohm (Wasserspringen), die beide bei den Spielen vor Ort sein werden

„Wir sind wieder auf einem sehr guten Niveau in Berlin. Alles, was mit Wasser zu tun, hat, liegt Berlin. Mit den starken Bundesligateams ist die Sportmetropole auch bei den Teamsportarten gut vertreten“, sagt Harry Bähr, Leiter des Berliner Olympiastützpunkts: "Damit haben wir weiter einen optimistischen Blick auf die Zielstellung, dass 50plus Berlinerinnen und Berliner bei den Olympischen Spielen und Paralympischen Spielen dabei sein werden.“

Für viele der Höhepunkt ihrer Karriere. So wie für Angelina Köhler. „Die Spiele 2021 habe ich aufgrund meiner Corona-Infektion verpasst. Jetzt werde ich da hinfahren, meinen Wettkampf schwimmen und mir dann alles anschauen“, sagt Köhler. So locker kann man Olympia angehen, auch weil die WM „ein Riesen-Erfolg war und ich mir jetzt keinen Druck machen muss". Aber eines ist auch für sie klar: „Ich ziehe das Training komplett durch.“ Keine Pause nach dem WM-Titel. Ihr Ziel? „Das Finale ist schon Priorität. Ob es dann eine Medaille wird, das wird man sehen.  Aber sonst einfach Spaß haben und das ganze Flair aufsaugen.“

Bereits in der ersten Runde wurde Marathonläufer Amanal Petros vom SC Charlottenburg nominiert.  Deborah Schöneborn (SC Charlottenburg) war in der Runde als Ersatzathletin für den Frauen-Marathon benannt worden. Die weiteren Nominierungsrunden des DOSB finden am 25. Juni, 2. Juli und 5. Juli statt. Harry Bähr rechnet damit, dass am Ende Berliner Sportler*innen einen Anteil von mehr als zehn Prozent am deutschen Olympia-Team haben werden.